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Vor einer Woche habe ich darüber geschrieben, dass die Grundtechniken immer wieder ausschlaggebend für den Erfolg sind. Anfänger begreifen das schnell – sie können noch kaum etwas und wollen gerade die Grundtechniken lernen. Viel schwieriger haben es fortgeschrittene Spieler: Sie können sich mit Unsauberkeiten in der Grundtechnik trotzdem gut behaupten. Bei richtig schwierigen Situationen fehlt die Technik dann aber. Technik heißt übrigens nicht nur Stand und Stoß, sondern auch der Stoßablauf und der gesamte Rhythmus des Spielers.

Der Schüler, mit dem ich vorgestern trainiert habe, ist technisch schon sehr weit. Wir haben die Straightness-Übung aus dem PAT3 gespielt, also die Weiße mit Speed 4 durch die Gasse. Ein sehr anspruchsvoller Stoß. Diese Übung enpfiehlt sich meiner Meinung nach nur für Spieler, die die Übung mit Speed 3 regelmäßig (1 von 3) schaffen. Ab dann aber ist die Übung für mich nicht nur eine Frage der richtigen Technik, sondern auch der Konsequenz und der Fähigkeit, den Körper tun zu lassen, was er kann.

Skizze eines Billardtisches von oben mit der Straight-Übung aus dem PAT 3.

Straight-Übung aus dem PAT 3

Im vorgestrigen Training bemerkte ich beim Schüler, dass er nach dem Point of no Return, also während des eigentlichen Stoßes, nach dem Ausholen hinten eine recht lange Pause einbaute. Ich konnte richtig zusehen, wie er dort noch einmal sein Gehirn einschaltete und fragte, ob alles richtig ist. Zu spät und fatal! An diesem Punkt sollte nichts mehr bewusst kontrolliert werden. Wir haben vorher alles kontrolliert, uns richtig hingestellt, Probeschwünge gemacht etc. Dann waren wir sicher, dass es besser nicht geht, also warum noch einmal fragen?

Nachdem ich den Schüler darauf hingewiesen hatte, schaffte er den Ball auf Anhieb – nach zuvor ca. 20 missglückten Versuchen. Er ließ die Pause hinten weg, spielte den Ball mit voller Konsequenz und hatte Erfolg. Also: Nach dem Point of no Return geht´s ab – ohne zögern.

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