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Schwere Stöße, wie zum Beispiel, einen Ball mit hinten angehobenem Queue zu spielen („Stecher“), sind für viele Spieler ein Mysterium. Sie akzeptieren, dass solche Stöße einfach besseren Spielern vorbehalten sind und versuchen gar nicht erst, mehr von sich zu erwarten als den Ball vielleicht in 20% der Fälle richtig zu treffen. Bessere Spieler können eben besser zielen.

Gestern haben wir im Training Stecher trainiert, und zwar die folgende Positionsübung aus dem PAT2/3.

Skizze eines Billardtisches von oben mit der Standard-Positions-Übung aus PAT 2 (gerader Stecher).

Standard-Positions-Übung aus PAT 2. Weiße soll stoppen oder höchstens einen Diamanten zurücklaufen (gerade).

Dabei ist mir wieder einmal aufgefallen, dass das Meistern schwieriger Stöße oft von ganz einfachen, grundlegenden Technikdingen abhängt. Mir fiel auf, dass Stefan, der Trainierende, jedesmal bereits während des Stoßes den Körper nach vorne/oben bewegte und damit sein Queue aus der korrekten Linie nahm. Er hatte völlig richtig gezielt, aber durch die Bewegung das Queue aus der Linie gerissen. Als ich ihn anwies, unten zu bleiben und nur den Stoßarm zu bewegen, stieg seine Trefferquote auf magische 80-90%. Er hatte also auch schon vorher richtig gezielt, aber eben nicht mehr dorthin gestoßen, wo er hingezielt hatte.

Eine Grundregel, die man Anfängern schon beibringen sollte, lautet: Bleib unten beim Stoß! Schwierige Stöße, wie zum Beispiel der Stecher, sind offenbar auch deshalb schwer, weil sie uns dazu verleiten, die grundlegenden Techniken nicht mehr richtig zu vollführen. Sei es eine zu frühe Aufwärtsbewegung, ein zu ruckartiges Ausholen oder was auch immer.

Wenn Ihr oder ein Trainingspartner also ein Problem mit einem dieser schwierigen Stöße habt, versucht einmal, weniger an Eurer Zielfähigkeit zu zweifeln, sondern auf die Grundlagen einer sauberen Technik zu achten. Es könnte sein, dass die Lösung näher liegt, als man denkt.

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